31.05.2000 - 31.10.2000
100 Jahre Wilhelm Wagenfeld
Der Rundgang durch die Ausstellung vermittelt einen Überblick über die Alltagskultur des 20. Jahrhunderts und macht zugleich deutlich, wodurch sich Wagenfelds Arbeiten auszeichnen: Wie kein anderer Gestalter hat er den Einfluss auf die industrielle Massenproduktion genommen. Ästhetisch-künstlerischer Anspruch, technische Innovation und höchster Gebrauchswert bilden eine untrennbare Einheit. Zahlreiche Leihgaben aus privaten und öffentlichen Sammlungen machen es möglich, erstmals alle Entwürfe aus den 1920er Jahren zu präsentieren und Wagenfelds Weg über das Bauhaus bis in die Großindustrie der 1970er Jahre nachzuzeichnen. Wihelm Wagenfeld, der das Industriedesign des 20. Jahrhunderts nachhaltig geprägt hat, wurde 1900 in Bremen geboren. Durch die außergewöhnliche Konsequenz und Professionalität seiner Arbeiten fanden die Grundsätze des legendären Bauhauses Eingang in die serielle Massenproduktion. Viele seiner klaren und "brauchbaren" Entwürfe avancierten zu zeitlos schönen Klassikern: U.a. die berühmte Bauhaus-Leuchte, das erste stapelbare Vorratsgeschirr "Kubus" von 1938 oder auch die für ihre Griffigkeit berühmten Salz- und Pfefferstreuer "Max und Moritz", die Wagenfeld 1952 entwarf. Die Produkte, die in seiner "Werkstatt Wagenfeld" in Stuttgart in enger Zusammenarbeit mit der Industrie entstanden, erreichten vielfach Millionenauflagen und sind noch heute in den vielen Haushalten zu finden. Dass Wagenfelds Werk bis heute nichts an Aktualität verloren hat, zeigt die derzeitige Ausstattung des Bundeskanzleramtes in Berlin mit einem Wagenfeld-Türdrücker von 1928.
Walter Gropius (Brief an Wagenfeld vom 14.04.1965), Direktor des Bauhauses 1919 - 1928