24.06.2011 - 24.09.2011
Bauhaus Dessau
Wilhelm Wagenfeld ist einer der bedeutendsten deutschen Industriedesigner. Und einer der faszinierensten Bauhäusler dazu. Konsequent wie kein Zweiter setzte er die Grundidee des Bauhauses in seiner Arbeit um: nie fixiert auf „seine“ Entwurfsidee, sondern stets vom Blick auf den Nutzen für den Käufer geleitet. Auch das mag ein Grund für die Langlebigkeit von Wagenfelds Serien sein, denen der seltene Spagat zwischen Museumsvitrine und Schaufenster, zwischen Kunstwerk und Serienprodukt, zwischen Signatur und Preisschild so selbstverständlich gelingt. Die Produkte Wagenfelds sind heute Klassiker, ob es sich nun um die berühmte Bauhausleuchte, die Salz- und Pfefferstreuer „Max und Moritz“ (WMF) oder sein Jenaer Teeservice handelt. Doch es sind vor allem seine Herangehensweise und seine Grundprinzipien, die Wagenfelds Arbeit so aktuell machen. In seinen Produkten – für die Serie, für den Menschen, für den Alltag gemacht – scheint die Frage nach der kulturellen und sozialen Relevanz von Industrieerzeugnissen tatsächlich beantwortet.
Erstmalig konnten die Besucher der Dessauer Ausstellung das beeindruckende Werk Wagenfelds in all seinen Facetten erleben: von der ersten Skizze bis zur ausgefeilten Werbung, vom ikonischen Objekt bis zur Verpackung. Ein Querschnitt aus der bedeutenden Sammlung der Bremer Wilhelm Wagenfeld Stiftung versammelte wertvolle Originale und Entwürfe, aber auch Zeugnisse aus seinem Leben – Briefe, Fotografien, Urkunden.
Walter Gropius (Brief an Wagenfeld vom 14.04.1965), Direktor des Bauhauses 1919 - 1928