19.05.2017 - 08.10.2017
Logo. Die Kunst mit dem Zeichen.
Viele VertreterInnen der Konkreten Kunst haben Logos für bedeutende Marken geschaffen. Bis heute liegt die Verbindung von Zeichen und der signalhaften Malerei in der Konkreten Kunst nahe. Die Ausstellung geht erstmals dieser Beziehung nach und bringt dabei Kunst und Design in bisher nie gezeigter Weise zusammen.
„Ein Logo ist dann gut, wenn man es mit dem großen Zeh in den Sand kratzen kann“, stellt der Gestalter Kurt Weidemann fest. Tatsächlich entscheidet über den Erfolg eines Logos, wie verständlich, unverwechselbar und reproduzierbar es ist. Daher nutzen DesignerInnen häufig dieselben Mittel, die in der Konkreten Kunst Anwendung finden: Sie arbeiten mit einprägsamen Grundformen, vereinfachen Zeichen und setzen auf klare Farben. Es ist also kein Zufall, dass zahlreiche konkrete KünstlerInnen auch erfolgreich als Logo-GestalterInnen gearbeitet haben. Soließ der Autohersteller Renault den Op-Art Künstler Victor Vasarely ein Zeichen entwerfen, Karl Duschek entwickelte das Logo zur Deutschen Börse und Anton Stankowski gestaltete für die Deutsche Bank den berühmten „Schrägstrich im Quadrat“, der zu einem der bekanntesten Markenzeichen im globalen Finanzsektor geworden ist. Die Ausstellung präsentiert Arbeiten aus beiden Bereichen in direkter Nachbarschaft und deckt so die vielfältigen Bezüge zwischen der angewandten und der freien Kunst auf. Neben den aktuellen Logos zeigt die Ausstellung auch die Entwicklungsgeschichte des Markenzeichens. So wird deutlich, wie anspruchsvoll die Logogestaltung ist: auf der einen Seite soll das Zeichen über einen langen Zeitraum wiedererkannt werden, auf der anderen Seite muss es sich ständig anpassen. Schließlich verändert jeder technische und gesellschaftliche Umbruch, jedes neue Medium die Sehgewohnheiten. Insofern lassen sich an Markenzeichen immer auch Trends in der Wirtschafts- und Designgeschichte ablesen. Viele konkrete Künstler wie Max Bill, Anton Stankowski oder Victor Vasarely haben wichtige Logos für bedeutende Marken geschaffen. Bis heute liegt die Verbindung von Zeichen und der signalhaften Malerei in der Konkreten Kunst nahe. Die Ausstellung geht erstmals dieser Beziehung nach und bringt Kunst, Grafikgestaltung und Design in bisher nie gezeigter Weise zusammen.
GestalterInnen und KünstlerInnen: Peter Behrens, Karls Duschek, Heijo Hangen, Josef Linschinger, Guido Münch, Daniel Pflumm, Wolfgang Schmittel, Anton Stankowski, The Old Boys' Club, Victor Vasarely & Ivaral, Kurt Weidemann
Eine Kooperation der Wilhelm Wagenfeld Stiftung, Bremen
mit dem Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt
Walter Gropius (Brief an Wagenfeld vom 14.04.1965), Direktor des Bauhauses 1919 - 1928